Fries, Lorenz, Chronik der Bischöfe von Würzburg 742-1495.

* Band 3 Von Gerhard von Schwarzenburg bis Johann II. von Brunn (1372-1440), bearb. v. Bauer, Christoph/Götz, Hannelore/Schröder, Asta u. a. (= Fontes Herbipolenses). Schöningh, Würzburg 1999. XIV, 382 S. Besprochen von Gerhard Köbler. ZRG GA 119 (2002)

KöblerFries20010901 Nr. 10020 ZRG 119 (2002) 33

 

 

Fries, Lorenz, Chronik der Bischöfe von Würzburg 742–1495. Band 3 Von Gerhard von Schwarzenburg bis Johann II. von Brunn (1372–1440), bearb. v. Bauer, Christoph/Götz, Hannelore/Schröder, Asta u. a. (= Fontes Herbipolenses). Schöningh, Würzburg 1999. XIV, 382 S.

 

Von Lorenz Fries’ mittelalterlicher Chronik der Bischöfe von Würzburg legen die Herausgeber nunmehr den dritten von insgesamt sechs geplanten Bänden des großen Werks vor. Er behandelt den Zeitraum von 1372 bis 1440. Dabei ist die Zeit bis 1411 von Ulrich Wagner bearbeitet, die Zeit bis 1440 von Hannelore Götz, Christoph Bauer und Asta Schröder.

Die schon bei den früheren 1992 und 1994 erschienenen Textbänden angewandten Editionsgrundsätze wurden fortgeführt. Dementsprechend ist der Text buchstabengetreu wiedergegeben und kritisch kommentiert. Schwerer verständliche Textwörter sind erklärt, die erfassten Personen und Orte nach Möglichkeit identifiziert und die benutzten Quellen im Rahmen des vertretbaren Aufwands nachgewiesen.

Der Band beginnt mit der Doppelwahl des Jahres 1372, aus der kraft päpstlicher Entscheidung Gerhard von Schwarzburg als neuer Bischof hervorging, dessen 28 jährige Herrschaft mit den Zeilen: Wa noch ain hiert furt solche art, sein vihe gewun kain dicke schwart bewertet wird. Die anschließende Doppelwahl des Jahres 1400 wird durch König Ruprecht zugunsten Johanns von Egloffstein entschieden, der sich durch die Gründung der ersten hohen Schule Würzburgs verdient macht, die aber an Uneinigkeit von Bürgern und Geistlichkeit scheitert. Ihm folgt 1411 Johann II. von Brunn (Niederbronn) im Elsass, für den zwar fremde Herkunft den Ausschlag gibt, mit dem das Hochstift jedoch nicht den ersehnten Frieden findet.

Mit der sorgfältigen Edition wird auch dem historisch interessierten Laien eine wichtige Quelle mittelalterlicher deutscher Landes- und Stadtgeschichte leicht zugänglich gemacht. Dafür verdienen Herausgeber und Bearbeiter allseitigen Dank. Mögen ihr Vorhaben rasch den geplanten baldigen Abschluss erreichen.

 

Innsbruck                                                                                                       Gerhard Köbler