Koch, Anton Carl Frederik, Tussen vlaanderen en saksen.
EbelKoch20010123 Nr. 208 ZRG 119 (2002) 30
Koch, Anton Carl Frederik, Tussen vlaanderen en saksen. Verloren, Hilversum 1992. 320 S.
Wichtigstes aus dem literarischen Nachlass des Deventer Archivars und Bibliothekars Anton C. F. Koch († 1990) wird mit diesem Buch aus verstreuten, schlecht auffindbaren Veröffentlichungen (eher Verstecken) der historischen Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zentrales Thema ist die Region des wissenschaftlichen Wirkens Kochs, die Niederlande östlich der Oberijssel, im Westen grenzend an Flandern, im Osten an das westliche Westfalen mit den wichtigen Städten Brügge und Deventer. Dieser Lage ist der Titel des Bandes entnommen, ihr gelten auch mehrere Beiträge. Der zeitliche Bogen spannt sich vom hohen Mittelalter (zuweilen zurückgreifend in die Epoche der Karolinger) bis zur frühen Neuzeit, wobei das 12. und 13. Jahrhundert deutlich einen Schwerpunkt bilden.
Für den Rechtshistoriker mag der Aufsatz über die flandrischen Burggrafschaften von besonderem Interesse sein. Gegen ältere Thesen, die diese Burggrafschaften mit der fränkischen Gauverfassung in Beziehung setzen, vermutet der Verfasser eine Herkunft aus der politischen Entwicklung am Ende des 10. Jahrhunderts. Der reiche Inhalt des Bandes sei im Übrigen der Lektüre für denjenigen empfohlen, der sich der Geschichte dieses Grenzgebiets zuwenden möchte; er wird in den Beiträgen des so kundigen Verfassers reiche Hilfe finden.
Berlin‑Dahlem Friedrich Ebel