Geschichte der Welt
Geschichte der Welt, hg. v. Iriye, Akira/Osterhammel, Jürgen. 1350-1750. Weltreiche und Weltmeere, hg. v. Reinhard, Wolfgang. Beck, München 2014. 1008 S., 55 Abb., 34 Kart. Besprochen von Gerhard Köbler.
Die dem Menschen erkennbare Welt ist riesig und winzig zugleich und ihre Geschichte mit Hilfe des Verstands in ähnlicher Weise messbar und beschreibbar. Obwohl auch ein rüstiger Wanderer wohl mindestens tausend Tage allein zu ihrer einmaligen Umrundung auf einer Linie auf vorbereiteten Bahnen benötigen würde, lässt sich der ganze Erdball in der Gegenwart in weniger als einem Tag umfliegen. Die mit dieser technischen Modernisierung verbundene Globalisierung ermöglicht auch neue Sichten der gesamten Weltgeschichte, wie sie die Herausgeber in sechs Bänden von den frühen Zivilisationen bis heute in Angriff genommen haben.
Dabei folgt der Welt vor 600 und den agrarischen und nomadischen Herausforderungen zwischen 600 und 1350 als dritter Band das vorliegende Werk. Es gliedert sich nach einer Einleitung des Bandherausgebers über Weltreiche, Weltmeere – und den Rest der Welt in fünf regionale Abschnitte. Sie betreffen Imperien und Grenzregionen in Kontinentaleurasien (Peter C. Perdue), das osmanische Reich und die islamische Welt (Suraiya Faroqhi), Südasien und den indischen Ozean (Stephan Conermann), Südostasien und Ozeanien (Reinhard Wendt und Jürgen G. Nagel) sowie Europa und die atlantische Welt (Wolfgang Reinhard).
Betrachtet werden dabei nach jeweils übergeordneten Einleitungen China, Russland, Zentraleurasien, Japan, Korea und Vietnam, das osmanische Reich und der Iran, Südasien und der indische Ozean, das südostasiatische Festland, das maritime Südostasien und Ozeanien sowie am Ende das atlantische Afrika, das lateinische Europa und die neuen atlantischen Welten. Anmerkungen, Bibliographie, Abbildungsnachweis und Register der Personen, Orte und Sachen von Abbasiden bis Zünfte runden den gewichtigen Band ab. Wer immer sich für die Geschichte der gesamten Welt in dem späteren Mittelalter und der früheren Neuzeit interessiert, wird in der gesamten Darstellung eine Fülle interessanter Gegebenheiten und Einsichten finden können, die sein bisheriges Wissen in jeder Hinsicht erweitern und bereichern können wird.
Innsbruck Gerhard Köbler