Döge, Melanie, Der Entwurf eines Handelsgesetzbuches für die Stadt Frankfurt am Main von 1811
Döge, Melanie, Der Entwurf eines Handelsgesetzbuches für die Stadt Frankfurt am Main von 1811, Band 1 Entstehen, Inhalt und Wirkung, Band 2 Text und Materialien. Winter, Heidelberg 2016. XIV, 276 S., IV, 142 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.
Der Handel wurde zwar bereits in dem Altertum entwickelt, das auch einzelne handelsrechtliche Regeln schuf, aber wegen geringen systematischen Interesses nicht zu einer geschlossenen Textmasse Handelsrecht gelangte. Nach dem Untergang Westroms musste der Handel im Westen erst aus bescheidenen Überresten wieder allmählich zum Leben erweckt werden, ehe er zu einzelnen besonderen Regelungen fand. Nach wenigen Ordonnances von 1673 und 1681 und einigen Traktaten war es dann Napoleon, der für Frankreich in dem Jahre 1807 einen Code de commerce als einheitliches Handelsgesetzbuch veranlasste.
Mit der Auswirkung dieses Werkes auf die Stadt Frankfurt am Main beschäftigt sich das vorliegende Buch, das aus einer erweiterten Fassung der von Albrecht Cordes betreuten, an der Universität Frankfurt am Main angenommenen Dissertation der Verfasserin hervorging. Es gliedert sich nach einer Einleitung über Fragestellung, Forschungsstand und Erkenntnisziele sowie Gang der Untersuchung in fünf Teile mit 17 Paragraphen. Sie behandeln nacheinander das politische Umfeld sowie die Bedeutung und das Scheitern des Entwurfs, überkommenes und neues Frankfurter Handelsrecht, im Entwurf nicht berücksichtigte Materien, weitere Entwicklung und Einfluss des Entwurfs sowie Einordnung des Entwurfs und Schlussbetrachtung.
Die vielfältige neue Erkenntnisse ermittelnde Untersuchung erweckte unmittelbar nach ihrer Ankündigung das besondere Interesse eines vorzüglichen Sachkenners. Deswegen kann an dieser Stelle auf weitere Ausführungen verzichtet werden. Hingewiesen sei nur darauf, dass der insgesamt 452 Paragraphen umfassende Text des Entwurfs erfreulicherweise in dem zweiten Band des Werkes wiedergegeben und damit der Öffentlichkeit für weitere Forschungen zur Verfügung gestellt ist.
Innsbruck Gerhard Köbler