Kleine Regensburger Münzgeschichte
Kleine Regensburger Münzgeschichte – Münzen, Medaillen und Notgeld, hg. v. Beer, Jasmin/Unger, Klemens. Gietl, Regensburg 2016. 163 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.
Auf seinem Weg der Geschichte hat der Mensch die Vorteile der Arbeitsteilung entdeckt. Um sie leichter nutzen zu können, bedurfte es eines einfachen Tauschmittels, mit dessen Hilfe grundsätzlich jeder von einem anderen angebotene Güter zu seinem eigenen Nutzen rechtmäßig leicht erwerben konnte. Als dieses erwies sich bereits im vorchristlichen Altertum die Münze aus Metall, die unterschiedlich weite Verbreitung finden konnte, aber vielleicht bald durch die Elektronik verdrängt wird.
Am 4. Oktober 2016 erschien die neue 100-Euro-Goldmünze „UNESCO Welterbe – Altstadt Regensburg mit Stadtamhof“, die nach dem Grußwort des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister der Finanzen den Höhepunkt in dem jährlichen Ausgabeprogramm des Bundesministeriums bildet. Sie ist sowohl vom Material her wie auch vom Nennwert her die mit Abstand wertvollste (deutsche) Münze. Sie ist die 13. Ausgabe im Rahmen einer 2003 begonnenen mehrjährigen Serie von 100-Euro-Goldmünzen der (derzeit 41) UNESCO-Welterbestätten in Deutschland, unter denen die Altstadt Regensburg mit Stadtamhof ein besonderes Ensemble mit 183 Hektar Fläche und rund tausend Baudenkmälern darstellt.
Der Würdigung dieses herausragenden Ereignisses dient der gediegene vorliegende Sammelband. Er umfasst insgesamt sieben Beiträge über das Verhältnis von Welterbe und Goldmünze, über römische Münzen in und um Regensburg, über die Regensburger Währung und das Regensburger Währungsgebiet im Mittelalter, über die Geschichte, Wirtschaftsgeschichte und Geldgeschichte einer deutschen Metropole von der Antike bis zu dem Ende des alten Reiches, über Medaillen anlässlich der Regensburger Reichstage zwischen 1575 und 1608, über Regensburger Notmünzen und Notgeldscheine sowie über die Erweiterung der Münz- und Medaillensammlung des Regensburger historischen Museums in den vergangenen 25 Jahren. Zahlreiche Abbildungen veranschaulichen die vielfältigen interessanten Ausführungen, die vielleicht auch Register verdient hätten, in jedem Fall aber die gesamte Münzgeschichte am Beispiel Regensburgs in vielen Einzelheiten vorteilhaft bereichern.
Innsbruck Gerhard Köbler