Ergänzungen und Nachträge (1934-1942)
Ergänzungen und Nachträge (1934-1942) – Protokolle und Materialien der Ausschüsse für Filmrecht, das Recht der Handelsvertreter, Bodenkulturrecht, Wehrstaatsrecht, Arbeits- und Arbeitsschutzrecht und Völkerrecht, hg. v. Schubert, Werner (= Akademie für Deutsches Recht 1933-1945, Protokolle der Ausschüsse 22). Lang, Frankfurt am Main 2015. 777 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.
Die Akademie für deutsches Recht ist die am 26. Juni 1933 auf Einladung des Staatsministers Hans Frank in dem Justizministerium Bayerns von Wilhelm Kisch, Otto von Zwiedineck-Südenhorst, Wilhelm Heuber, August von Finck, Wilhelm Arendts, Wilhelm Kißkalt, Karl Lasch und Hans Frank vorbereitete, durch bayerisches Gesetz von dem 22. September 1933 als Körperschaft des öffentlichen Rechtes anerkannte außeruniversitäre wissenschaftliche Einrichtung der nationalsozialistischen Zeit (1933-1945) zur weltanschaulichen Umgestaltung des Rechtes (mit anfangs 95 Mitgliedern). Die Akademie wird mit verschiedenen Gesetzesvorhaben befasst (u. a. Volksgesetzbuch). Ihr wissenschaftlicher Ertrag bleibt vor allem aus zeitlichen Gründen notwendigerweise eher gering.
Ihrer Erschließung hat sich Werner Schubert seit vielen Jahren mit bewundernswertem Einsatz gewidmet und seit 1986 in mehr als zwanzig umfangreichen Bänden die Protokolle der Sitzungen veröffentlicht. Der vorliegende Band bietet nunmehr Protokolle, Entwürfe und sonstige Unterlagen von Ausschüssen, die in den bisherigen Bänden nicht berücksichtigt werden konnten, sowie Nachträge zu fünf bereits erschienenen Bänden aus den Jahre 1934 bis 1942n. In seiner kurzen und klaren Einleitung bietet der Herausgeber einen Überblick über den Inhalt des Bandes, beschreibt die in den Bänden 1 bis 21 nicht berücksichtigten Ausschüsse, listet die Nachträge zu einzelnen Bänden auf und bringt Kurzbiografien der Mitglieder und Mitarbeiter der Ausschüsse für Filmrecht, Handelsvertreterrecht und Bodenkulturrecht.
Die Edition der Ergänzungen und Nachricht beginnt mit dem Protokoll der Sitzung des Ausschusses für Filmrecht (Bacmeister, Boor, Wiens, Egberts, Bolten-Baeckers, Roeber, Schäfer, Fuhrmann, Weidemann, Hofmann) vom 28. Juni 1935. Er endet mit einer Ergänzung zu dem Abschnitt Arbeitsrechtsausschuss. Ein Register der Redner und Referenten dreier Ausschüsse und ein Sachregister schließen den Band, mit dem die Edition aller auffindbaren Protokolle der Akademieausschüsse beendet wird, hilfreich auf, so dass zumindest nach dem gegenwärtigen Wissensstand ein großes und wichtiges zeitrechtsgeschichtliches Projekt, für das dem Herausgeber außerordentlich zu danken ist, ein sehr erfolgreiches Ende gefunden hat.
Innsbruck Gerhard Köbler