David, Oscar, Facetten der Macht

– Zwischen Instinkt und Integrität. Erich Schmidt, Berlin 2016. 272 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

David, Oscar, Facetten der Macht – Zwischen Instinkt und Integrität. Erich Schmidt, Berlin 2016. 272 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Nach dem kurzen Vorwort des Verfassers gehören Macht und Instinkt klar zusammen, während wir Macht und Integrität erstmal nicht miteinander assoziieren. Deswegen will er seine Leser auf eine Reise mitnehmen, auf der auch Orte aufgesucht werden, die verstehen lassen, warum Integrität immer wieder abhanden kommt. Dessenungeachtet verdient sie nach seiner Einschätzung stetige Suche, weil sie als Bestandteil der Macht  Energie, Würde und Inspiration gewährt.

 

Dazu will der 1965 geborene und als Organisationspsychologe, Berater und Redner auf dem Gebiete von Führung und Wandel tätige Autor überzeugen. Sein in den Niederlanden im September 2014 veröffentlichtes Werk mit dem Titel Macht erfuhr bereits im anschließenden Jahr eine dritte Auflage. Auf ihr beruht die vorliegende deutsche Ausgabe.

 

Sie gliedert sich nach dem Vorwort in insgesamt 21 Abschnitte, die mit der Welt der Macht beginnen. Die anschließenden Facetten erfassen die Suche, die Art, die Berührung, die Ohnmacht, das Hirn, die Abhängigkeit, Sex, Allmacht, Pseudomacht, das Ego, die anderen, den Antrieb, das Geld, die Landkarte, die open space technology, die Reflexion, das Feedback, die Läuterung, die Quelle, den Kompass und die Integrität, jeweils bezogen auf die an sich farblose und geruchlose Macht. Im Ergebnis gelangt der Verfasser auf seiner langen und unterhaltsamen Reise durch viele Teile der Welt zu der Einsicht, dass Macht ohne Integrität ist wie Geld ohne Mission oder Sex ohne Liebe, während Integrität bedeutet, dass du bereit bist, alles anzuschauen und von da aus zu handeln, so dass er sein vielfältiges ansprechendes missionarisches Werk mit Mahatma Gandhi schließen kann: An dem Tag, an dem die Macht der Liebe stärker ist als die Liebe zur Macht, wird die Welt in Frieden leben, doch ist dies derzeit noch nicht Gegenwart, sondern eine erst vielleicht mit Hilfe des Verfassers zu erreichende noch ungewisse Zukunft.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler