Argumenta Papiniani

. Studien zur Geschichte und Dogmatik des Privatrechts, hg. v. Harke, Jan Dirk. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2013. IX, 146 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

Argumenta Papiniani. Studien zur Geschichte und Dogmatik des Privatrechts, hg. v. Harke, Jan Dirk. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2013. IX, 146 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Papinian ist einer der bekanntesten Rechtskundigen der römischen Antike, von dem 37 Bücher Fragen und 19 Bücher Antworten in Erinnerung geblieben sind, deren Kürze, Scharfsinnigkeit und Eigenständigkeit gerühmt werden. Weil er deswegen hingerichtet worden sein soll, weil er Kaiser Caracalla darauf hingewiesen hat, dass sich ein Brudermord leichter begehen als rechtfertigen lasse, zeichnen wohl Gerechtigkeitssinn und Mut sein Leben aus. De Digesten enthalten mehr als 600 Auszüge aus seinen Werken.

 

Der vorliegende schmale Sammelband geht auf ein (viertes) Treffen deutschsprachiger Rechtsromanisten aus Köln, Zürich, Warschau, Würzburg, Bochum, Passau und Dresden im Kloster Bronnbach vom 12. bis zum 14. September 2011 zurück. Er enthält insgesamt sieben Studien. Sie beginnen mit Martin Avenarius‘ Untersuchung zu Papinians Beitrag zur Vorgeschichte des Anwartschaftsrechts und enden in alphabetischer Reihenfolge mit Dietmar Schanbachers Referat zur Behandlung des Pfandrechts im Werk Papinians.

 

Ulrike Babusiaux behandelt die Regelbildung durch exempla an Hand von Papinians Quaestiones zur lex Iulia de adulteriis (Pal. 378), Tomasz Giaro die reductio ad absurdum und Jan Dirk Harke die Testamentsauslegung bei Papinian. Fabian Klinck untersucht die Sanktionierung von Freilassungsverboten und Prostitutionsverboten bei Sklavenverkäufen und Ulrich Manthe betrachtet Überlieferung und Authentizität von Papinians Liber singularis de adulteriis. Ein Verzeichnis der juristischen Quellen listet diese ebenso benutzerfreundlich auf wie ein Sach- und Personenverzeichnis die vielfältigen weiterführenden Inhalte leichter zugänglich macht.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler