Museum und Tourismus

. Ein Handbuch zur Nutzung touristischer Potenziale, hg. v. Neiß, Herta/Landa, Klaus. Böhlau, Wien 2017. 285 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

Museum und Tourismus. Ein Handbuch zur Nutzung touristischer Potenziale, hg. v. Neiß, Herta/Landa, Klaus. Böhlau, Wien 2017. 285 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Das Museum als ursprüngliches Heiligtum der Musen erscheint mit diesen in dem griechischen Altertum, in dem sich die wirtschaftlichen Verhältnisse einiger Menschen bereits so sehr gebessert hatten, dass sie ihre Lebenszeit nicht mehr ausschließlich für den unmittelbaren Nahrungserwerb verwenden mussten. Seitdem geht es immer mehr Menschen wirtschaftlich immer besser, während sich ihre körperlichen Aktivitäten infolge erleichterten Nahrungsmittelerwerbs verminderten. Aus diesem Grund wurden in der späteren Neuzeit vor allem zum Ausgleich der zurückgehenden Landwirtschaft Sport und Tourismus geschaffen und angenommen.

 

Nach dem Vorwort der hier ansetzenden Veröffentlichung tun sich vor allem Museen mit Touristen immer noch schwer und die Zusammenarbeit zwischen Museen und Freizeitwirtschaft kommt nur allmählich in Bewegung. Weil sie aber von beiderseitigem Vorteil ist, stößt die Kooperation zwischen touristischen Leistungsträgern und professionell arbeitenden Kulturpartnern in dem Rahmen einer auf den Gast ausgerichteten Akquisestrategie an sich durchaus auf allgemeineres Interesse. Den damit verbundenen vielfältigen Fragen gehen insgesamt 25 interessante Beiträge nach.

 

Gegliedert ist das Neuland betretende Werk nach einer allgemeineren Einführung über Museum und Tourismus, Gebäude aus der Habsburgermonarchie, Potenzial für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und erfolgreichen Museumstourismus in zwei Teile, in denen mögliche Erfolgsfaktoren zur touristischen Nutzung (public relations, Shop als Schaufenster, Besucherforschung, Kooperationen, Netzwerke, Barrierefreiheit, mehrdimensionale Finanzierung, Gespräch) und erfolgreiche Beispiele aus Oberösterreich (Aspach, Gutau, Haslach, Gastromie), Niederösterreich (Bernsteinstraße, Niedersulz, Klosterneuburg), Salzburg (Rauchhaus, stille Nacht, blaues Fenster) und Kärnten (Gmünd, Bleiburg) behandelt werden. Zahlreiche Abbildungen veranschaulichen die vielfältigen Ausführungen, während ein Literatur- und Quellenverzeichnis der Absicherung und Aufschließung dient. Möge mit diesen Hilfen die Verbindung von Tourismus und Kultur neue finanzierende Interessen und Interessenten vermitteln.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler