Casemir, Kirstin/Ohainski, Uwe, Die Ortsnamen des Landkreises Peine

(= Niedersächsisches Ortsnamenbuch 8 = Veröffentlichungen des Instituts für historische Landesforschung der Universität Göttingen 60). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2017. 240 S., 4 Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

Casemir, Kirstin/Ohainski, Uwe, Die Ortsnamen des Landkreises Peine (= Niedersächsisches Ortsnamenbuch 8 = Veröffentlichungen des Instituts für historische Landesforschung der Universität Göttingen 60). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2017. 240 S., 4 Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Peine an der Fuhse zwischen dem Harz und der Lüneburger Heide sowie zwischen Hannover und Braunschweig wurde um 1220 (als Stadt) gegründet und hat in der Gegenwart rund 50000 Einwohner, die etwa zur Hälfte in der Kernstadt und im Übrigen in 14 zugehörigen Ortschaften  bzw. Ortsteilen leben. Es ist Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. Bekannt ist es in der Gegenwart wegen seiner Stahlwirtschaft.

 

Die vorliegenden Ortsnamen des Landkreise Peine sind der achte Teil des nach einer etwas längeren Unterbrechung wieder fortgesetzten Ortsnamensbuchs Niedersachsens und nach Wolfenbüttel/Salzgitter und Helmstedt/Wolfsburg der dritte Band aus dem Nordharzvorraum bzw. dem Bördegebiet, dem bald die Stadt Braunschweig und der Landkreis Goslar folgen sollen. Er umfasst neben Peine die Gemeinden Edemissen, Wendeburg, Vechelde, Lengede, Lahstedt, Ilsede und Hohenhameln. Er enthält 129 Ortsnamen, von denen fast 100 (99?) Zusammensetzungen (mit au, beke, bere, berg, burg, dal, dorp feld, furt, hagen, hem, holt, horst, hus 18, kel, lage, lar, lete, loh, mar, rode, stede, strang, wisch, wurt), 20 Bildungen mit einem Suffix (ing, ithi, l, n, r, sk, s,  und 10 Einzelwörter (bei Bergermühle, Clauen, Damm, Glinde, Horst, Landwehr, Neubrück, Schilpe, Sundern und Telgte) sind.

 

Das verdienstvolle Werk beginnt mit Abbensen (1221) und endet mit Zweidorf (1132-1141).. Von den sechs mit p beginnenden Ortsnamen wird Peine (Berctoldus de Pagin 1130 bzw. Fälschung der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts) mit der indogermanischen Ausgangsform *(s)pan-k- verbunden, die an einen Ansatz mit der Bedeutung „Sumpf, Morast“ anknüpft und dem Problem des anlautenden p- Rechnung zu tragen versucht. Möge dem niedersächsischen Ortsnamenbuch das angekündigte Fortschreiten gut gelingen.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler