Wasser – Wege – Wissen auf der iberischen Halbinsel
Wasser – Wege – Wissen auf der iberischen Halbinsel – Eine Annäherung an das Studium der Wasserkultur von der römischen Antike bis zur islamischen Zeit, hg. v. Czeguhn, Ignacio/Möller, Cosima/Quesada Morillas, Yolanda u. a. (= Berliner Schriften zur Rechtsgeschichte 8). Nomos, Baden-Baden 2018. 347 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.
Das aus den chemischen Elementen Sauerstoff und Wasserstoff gebildete, auf der Erde als durchsichtige, weitgehend farblose, geruchlose und geschmacklose Flüssigkeit, als Festkörper (Eis) und als Gas (Dampf) vorkommende Wasser ist Grundlage des dem Menschen bekannten Lebens. Da es für das menschliche Dasein unabdingbar ist, ist jeder auf seine angemessene Verfügbarkeit angewiesen. Dementsprechend ist das Wissen über die Wege des Wassers von herausragender Bedeutung für die gesamte Menschheit.
Mit einer besonderen Einzelfrage dieser allgemeinen Thematik befasste sich eine in Berlin von dem 9. bis zu dem 11. März 2016 abgehaltene international und interdisziplinär geprägte Tagung des Exzellenzclusters TOPOI an der Freien Universität Berlin. Sie versuchte die auf einer ersten Tagung untersuchten Fragestellungen zu intensivieren und zu vertiefen. Ihre insgesamt elf vorgetragenen Erkenntnisse stellt der vorliegende Band nunmehr gesammelt der Allgemeinheit zu gemeinschaftlicher Verfügung.
In diesem weiten Rahmen behandelt Cosima Möller den Schutz der Wassernutzung in dem römischen Recht und untersucht José Antonio López Nevot Las ordenanzas de aguas de Granada y su aplicación judicial en el siglo XVI. Andere Studien befassen sich mit dem Duero, die Verjährung des Liber iudiciorum, der Insel bei Bartolus, Andalusien, Vorschlägen des Kardinals Belluga, Notariatsformularen, Granada oder Kastilien. Eine Liste der 14 Autoren stellt die vorwiegend aus Spanien gekommenen Teilnehmer übersichtlich zusammen, während ein Sachregister des vielfältige und bedeutsame Einzelfragen ansprechenden Sammelwerks anscheinend als entbehrlich angesehen wurde.
Innsbruck Gerhard Köbler