Die Welt vor 600. Frühe Zivilisationen
Die Welt vor 600. Frühe Zivilisationen, hg. v. Gehrke, Hans-Joachim. Beck, München 2017. 1082 S., Abb. Angezeigt von Gerhard Köbler.
Nach den derzeitigen überwiegend anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist die Welt die den Menschen in Raum und Zeit, in Kausalität und Wechselwirkung sowie in Zufall und Notwendigkeit umfassende, wohl einen Beginn und auch ein Ende einschließende Gesamtheit des Seins und Werdens. Sie ist anscheinend ohne bisher erkannten Grund vor etwa 13,8 Milliarden Jahren aus dem Nichts mit einem Urknall entstanden. Seitdem haben sich in ihr Elemente, Galaxien, Sonnen, Planeten (darunter vor etwa 4,6 Milliarden Jahren die Erde), Luft, Wasser, Menschen, (Zivilisationen,) Sprachen und Rechte entwickelt.
Im Gegensatz zu vielen vertrauten Gegebenheiten der Gegenwart sind diese besonders interessanten Anfänge zumindest in den Einzelheiten weitgehend unbekannt und können nur mit großer Vorsicht ungefähr erschlossen werden. Dies gilt besonders auch für die frühen Zivilisationen der Menschen. Deswegen verdient jede Zusammenfassung des derzeitigen Wissens über sie vollkommene Aufmerksamkeit.
Das vorliegende gewichtige internationale Sammelwerk hat unmittelbar nach seinem Erscheinen das Interesse eines sachkundigen Rezensenten gefunden. Deswegen genügt an dieser Stelle vorweg ein allgemeiner formaler Hinweis. Er kann sich darauf beschränken, dass das gewichtige, von dem Aufbruch des aufrecht gehenden homo erectus aus Afrika vor 1,8 Millionen Jahren bis 600 (n. Chr.) reichende Werk nach einer kurzen Einleitung des bis zu seiner Emeritierung als Professor für alte Geschichte in Freiburg im Breisgau tätigen Herausgebers des ersten Bandes über antike Weltgeschichte als Problem und elementare Lebensformen im strukturellen Vergleich in fünf Abschnitte gegliedert ist. Sie betreffen die Vorgeschichte und Frühgeschichte (Hermann Parzinger), die frühen Hochkulturen Ägyptens und Vorderasiens (Karen Radner), die Welt der klassischen Antike (Hans-Joachim Gehrke), das alte China (Mark Edward Lewis) sowie Südasien und Südostasien (Axel Michaels) und werden durch einen Anhang mit Anmerkungen, Bibliographie und ein Register von Abi-eschuch bis zweite Zwischenzeit benutzerfreundlich abgerundet und durch einige Abbildungen in bestimmten Hinsichten veranschaulicht.
Innsbruck Gerhard Köbler