Wasser – Wege – Wissen auf der iberischen Halbinsel – eine interdisziplinäre

Annäherung im Verlauf der Geschichte, hg. v. Czeguhn, Ignacio/Möller, Cosima/Quesada Morillas, Yolanda u. a. (= Berliner Schriften zur Rechtsgeschichte 9). Nomos, Baden-Baden 2018. 335 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

Wasser – Wege – Wissen auf der iberischen Halbinsel – eine interdisziplinäre Annäherung im Verlauf der Geschichte, hg. v. Czeguhn, Ignacio/Möller, Cosima/Quesada Morillas, Yolanda u. a. (= Berliner Schriften zur Rechtsgeschichte 9). Nomos, Baden-Baden 2018. 335 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Nach dem kurzen Vorwort der beiden in Deutschland tätigen Herausgeber fand in Granada von dem 29. März 2017 bis zu dem 31. März 2017 der mittlerweile dritte und in dieser Thematik letzte internationale Kongress zu dem Thema Wasser – Wege – Wissen auf der iberischen Halbinsel statt. Das Thema Wasser ist durch seine elementare Bedeutung naturgemäß weder auf eine bestimmte Zeit oder einen bestimmten Raum noch durch eine einzelne Wissenschaft begrenzt. Gleichwohl lässt es sich in Ausschnitten zu Gegenständen interdisziplinärer Gespräche machen, wie dies bereits in Elche 2014 und in Berlin 2016 geschah, wobei die multidisziplinäre Kompetenz in Topoi und gute Kontakte zwischen spanischen und deutschen Wissenschaftlern stets genützt werden können.

 

Wie manche anderen Gegenden der Erde ist auch die iberische Halbinsel dadurch gekennzeichnet, dass die Wasservorkommen nicht gleichmäßig verteilt sind. Insbesondere finden sich in dem Süden und in dem Osten trockene Regionen, für deren optimale Bewirtschaftung der Mensch hinsichtlich des Wassers durch Anlagen künstlich eingreifen muss. Diese Eingriffe sind sowohl in der Wirklichkeit wie auch in den von Menschen über diese Wirklichkeit hergestellten Quellen greifbar.

 

Der vorliegende Band enthält insgesamt zwölf Beiträge, die mit Cosima Möllers Studie über römischrechtliche Regelungskonzepte für Regenwasser beginnen. Dem schließen sich Ausführungen über die Erforschung der viae publicae in der Beatica, los gestores del agua, das Hochverratsgesetz des westgotischen Königs Chinadasvinth von 642/643 und das siebte Konzil von Toledo von 646, andalusísches Wasserrecht, Granada in dem Spätmittelalter, das Council of Wise Men of Murcia, das Wasser als strafrechtliches Instrument, die Albufera de Valencia von 1245 bis 1708 sowie Kastilien in dem Spätmittelalter an. An dem Ende fasst Marina Rojo Gallego-Burín die vielfältigen Einsichten der weitgespannten Tagung zusammen und zeigt eine Liste der 19 Autoren die örtliche und sachliche Vielfalt der in dem Rahmen des Exzellenzclusters TOPOI wirkenden, dem für den Menschen lebenswichtigen Wasser sorgfältig und umsichtig folgenden Forschungen auf, während auf Register der angesprochenen Personen, Orte und Sachen leider verzichtet ist.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler