Württembergisches Klosterbuch

. Klöster, Stifte und Ordensgemeinschaften von den Anfängen bis in die Gegenwart, hg. v. Zimmermann, Wolfgang/Priesching, Nicole im Auftrag des Geschichtsvereins der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Thorbecke, Ostfildern 2003. 644 S. Abb. Besprochen von Gerhard Köbler. ZRG GA 121 (2004)

Württembergisches Klosterbuch. Klöster, Stifte und Ordensgemeinschaften von den Anfängen bis in die Gegenwart, hg. v. Zimmermann, Wolfgang/Priesching, Nicole im Auftrag des Geschichtsvereins der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Thorbecke, Ostfildern 2003. 644 S. Abb.

 

Das vom Weihbischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart eingeleitete, mit vielen Abbildungen reich ausgestattete Werk gliedert sich in drei Teile und einen Anhang.

 

Im ersten Teil befasst sich knapp ein Dutzend wissenschaftlicher Beiträge mit dem klösterlichen Leben von den Anfängen bis zur Gegenwart. Dabei beginnt Friedrich Prinz mit dem Mönchtum in fränkischer Zeit, in der die Klöster als Träger der Mission und zugleich der Bildung tätig werden. Sönke Lorenz behandelt die Kirchenreform und die kanonikale Lebensform. Klaus Schreiner schildert hochmittelalterliche Reformbewegungen an Hand von Differenzierungsprozessen im benediktinisch geprägten Ordenswesen des 11. und 12. Jahrhunderts und Reformbestrebungen im spätmittelalterlichen Mönchtum der Benediktiner, Zisterzienser und Prämonstratenser durch Suche nach strenger Observanz von Regeln und Statuten. Isnard W. Frank untersucht die Bettelorden in Schwaben, Bernhard Neidiger die Reformbewegungen der Bettelorden im 15. Jahrhundert. Den klösterlichen Lebensformen für Frauen widmet sich Gisela Muschiol. Orden und Klöster zwischen reformatorischer Anfrage und barocker Blüte sind Gegenstand der Aufmerksamkeit Konstantin Maiers. Die Auswirkungen von Aufklärung und Säkularisation legt Franz Quarthal dar. Otto Weiss erweist die anschließende Auferstehung der Klöster in Württemberg und Benedicta Ewald zeigt Erneuerung nach dem zweiten vatikanischen Konzil am Beispiel der Franziskanerinnen in Schwäbisch Gmünd.

 

Alphabetisch geordnet werden danach im umfangreichen zweiten Teil in klaren und präzisen Einzelartikeln die Klöster und Stifter vor der Säkularisation vorgestellt, wobei kurze abschließende Literaturangaben die eigenständige Vertiefung ermöglichen. Die Spannbreite reicht dabei von Adelberg bei Göppingen bis nach Zwiefalten. Mehr als 400 Einheiten erfahren auf diese Weise eine anschauliche moderne Würdigung ihrer geschichtlichen Leistungen und Verdienste von den Anfängen bis zur Gegenwart.

 

Damit ist zugleich hingeführt auf den dritten Teil. Ihm geht es um die Ordensgemeinschaften heute. Sie sind zwar nicht mehr ganz so zahlreich, bilden in ihrer Gesamtheit von den Augustinern bis zu den Steyler Missionaren und der Schönstaatbewegung aber doch eine eindrucksvolle Kraft.

 

Im Anhang werden die Klöster nach Landkreisen und Gemeinden geordnet und heutige Anschriften mitgeteilt. Literaturverzeichnis; Abbildungsverzeichnis, Verfasserverzeichnis, Orts- und Personenregister runden den Band angenehm ab. Gestaltet von mehr 120 Mitarbeitern wird er für lange Zeit den einfachsten und besten Zugang für das Wissen vom mehr als tausendjährigen Klosterleben in Württemberg ermöglichen.

 

Innsbruck                                                                                                       Gerhard Köbler