Knape, Joachim/Wilhelmi, Thomas, Sebastian Brant Bibliographie
Sebastian Brant wurde in Straßburg um 1457 als Sohn eines Gastwirts geboren, wurde nach dem 1477 aufgenommenen Rechtsstudium Lehrer des römischen Rechtes, des kirchlichen Rechts und der Poetik in Basel, wechselte aber wegen der Annäherung Basels an die Eidgenossen 1501 als Syndicus nach Straßburg, wo er 1503 Stadtschreiber wurde und an dem 10. Mai 1521 starb. 1490 veröffentliche er ein 36 Auflagen erfahrendes Anfängerlehrbuch Expositiones, danach in dem Rahmen der populären Literatur Bearbeitungen von Tenglers 1495 erschienenen Laienspiegel (1509) und wohl Conrad Heydens Klagspiegel (1516). Besonderen Ruhm gewann er durch die 1494 vorgelegte Satire Narrenschiff.
Das vorliegende Werk schließt nach dem Vorwort die fast zwanzig Jahre dauernden, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten gemeinsamen bibliographischen Forschungen zu Leben und Werk Sebastian Brants und zu der diesbezüglichen Forschungsliteratur von den Anfängen um das Jahr 1500 bis 2016 ab. Dem vorausgegangen war 2015 der erste Ergebnisband Sebastian Brant Bibliographie Werke und Überlieferungen. Ersetzt werden die beiden älteren Fassungen von Knape, Joachim/Wuttke, Dieter, Sebastian Brant-Bibliographie – Forschungsliteratur 1800-1985, 1990 und Wilhelmi, Thomas, Sebastian Brant Bibliographie, 1990.
Dabei gliedern die beiden Verfasser ihr wichtiges bibliographisches Werk über die Forschungsliteratur zu Sebastian Brant in zehn Teile. Diese betreffen Biographie und historischen Kontext, Briefe, Bildnisse, Brant als Jurist und juristischer Publizist (Expositiones 1490, Decretum Gratiani 1493, Margarita decretalium 1496, Constitutiones Synodales Constantienis 1497, Decreta Concilii Basiliensis 1499, Ivo Liber decretorum sive panormia 1499, Tengler Laienspiegel 1509, Klagspiegel 1516), den Buchschmuck allgemein, das Narrenschiff, Gedichte und Lieder, Aktualitätendichtung in Einblattdrucken und Flugschriften, weitere selbständige Werke und insgesamt 40 Editionen mit Brant-Beigaben. Entstanden sind dabei insgesamt 2014 Stücke von Adam, Johann 1922 bis Worstbrock, Franz Josef 2006, welche auf Dauer eine bestmögliche Grundlage für jegliche weitere Beschäftigung mit Sebastian Brant bilden werden.
Innsbruck Gerhard Köbler