Westerholm, Stephen, Law and Ethics in Early Judaism and the New Testament

(= Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 383). Mohr, Tübingen 2017. X, 448 S. Angezeigt von Gerhard Köbler. ZIER 9 (2019) 14. IT

Wie schon Jacob Grimm vor rund 200 Jahren hervorhob, sind Recht und Sitte in ihren Anfängen wohl sehr nahe miteinander verwandt und kaum sicher zu unterscheiden. Da die Bibel insgesamt den frühen Schriftquellen zuzurechnen ist, können aus ihr vermutlich Aussagen über das Verhältnis von Recht und Sitte oder Gesetz und Ethik gewonnen werden. Von daher ist das vorliegende Werk insgesamt von grundsätzlichem Interesse.

 

Sein Verfasser wurde 1949 geboren, nach dem Studium der Theologie in Toronto in Lund 1978 mit einer Dissertation über Jesus and scribal authority promoviert und 1983 zum Dozenten ernannt und wirkte bis zu seiner Emeritierung 2017 als außerordentlicher Professor an der McMaster University in Hamilton in Ontario in Kanada mit besonderem Interesse für die synoptischen Evangelien und die Schriften des Paulus des Neuen Testaments. Sein zu diesem Zeitpunkt zusammengefasstes Werk umfasst insgesamt 22 Kapitel. Sie beginnen mit alten Schläuchen und neuem Wein und enden mit Paulus‘ Verhältnis zu dem Recht.

 

In diesem Rahmen betreffen sie zahlreiche unterschiedliche Einzelfragen unter besonderer Betonung des neuen Testaments, wobei Law anscheinend gegenüber Ethics überwiegt. Abgesehen von den beiden Kapiteln eins und zehn wurden alle Ausführungen bereits früher an unterschiedlichem Ort veröffentlicht. Der vorliegende Sammelband stellt sie abgerundet durch einen Index of Scripture and Other Ancient Literature und eine Übersicht über die verwerteten Autoren und die behandelten Gegenstände der Allgemeinheit in handlicher Form zu gefälliger Verfügung.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler