Urkundenregesten zur Tätigkeit des deutschen Königs- und Hofgerichts bis 1451. Die Zeit Ruprechts (1407-1410),

bearb. v. Rödel, Ute (= Urkundenregesten zur Tätigkeit des deutschen Königs- und Hofgerichts bis 1451 17). Böhlau, Köln 2019. XCVIII, 531 S. Angezeigt von Gerhard Köbler. ZIER 9 (2019) 33. IT

Das an dem Beginn des gewichtigen Bandes stehende Vorwort des Herausgebers Bernhard Diestelkamp ist eine optimale Rückschau auf das von ihm begründete, mit diesem Band in der Einsicht endende Projekt, dass die ursprünglich geplante Beendigung mit dem Absterben des 1235 begründeten Hofgerichts mit dem Jahre 1451 in seiner Lebenszeit nicht hätte realisiert werden können. Anfangs war für ihn das volle Ausmaß der Zunahme der Schriftlichkeit seit dem 14. und dann vor allem in dem 15. Jahrhundert nicht absehbar. Wie sehr die Quellen in dem 15. Jahrhundert anwuchsen, wurde erst mit der allmählichen Neubearbeitung der Regesten Kaiser Friedrichs III. absehbar.

 

Von den in diesem schwierigen Rahmen insgesamt siebzehn geschaffenen Bänden hat Ute Rödel unter durchaus wechselnden finanziellen Bedingungen sieben bearbeitet, Friedrich Battenberg drei und Eckhard Rotter fünf bzw. sechs. Für ihre großen Mühen bei der Überwindung vieler Schwierigkeiten ist ihnen wie dem Herausgeber sehr zu danken. Möge der dargebotene Quellenbestand trotz der dem Herausgeber bewussten und von ihm offengelegten Einschränkungen zuverlässig genug sein, dass in dem Bewusstsein der Quellenprobleme erstmals der Wirkungsbereich der Herrscher des spätmittelalterlichen Heiligen römischen Reiches als Richter untersucht werden kann.

 

Nach der sachkundigen Einleitung der Bearbeiterin umfasst der vorliegende Band die letzten drei Jahre und fünf Monate der Herrschaft König Rudolfs von der Pfalz von Januar 1407 bis Mai 1410, die von alten, immer wieder aufbrechenden Konflikten geprägt waren, die Ruprecht trotz verschiedener Erfolge als stete Gefahr für sein Königtum bis zu seinem Tode begleiten sollten. Die dafür aus 93 Archiven ermittelten Urkunden beginnen in der Nummer 1 mit einem Schreiben Ruprechts an Bürgermeister und Rat der Stadt Frankfurt am Main von dem 6. Januar 1407 und enden in der Nummer 464 kurz nach dem Tode des Königs mit einem Schreiben Pfalzgraf Ludwigs betreffend die künftige Siegelführung. Ein Namenregister von Aachen bis Zwingenberg und ein Sachregister von ab sein bis Zwietracht schließen das wertvolle und wichtige Werk auf, während von Bernhard Diestelkamp bearbeitete Addenda zu den Bänden 1 bis 15 rund 220 spätere Funde und Ergänzungen nachweisen.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler