Die deutschen Königspfalzen.

*Die deutschen Königspfalzen. Repertorium der Pfalzen, Königshöfe und übrigen Aufenthaltsorte der Könige im deutschen Reich des Mittelalters, hg. v. Max-Planck-Institut für Geschichte, Band 1 Hessen, Vierte Lieferung Frankfurt (Schluss)-Fritzlar (Anfang), bearb. v. Orth, Elsbet/Gockel, Michael/Schwind, Fred. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1996, Band 3 Baden-Württemberg, Dritte Lieferung Kirchen (Schluss)-Langenau, bearb. v. Maurer, Helmut. 1997, Band 4 Niedersach

KöblerDiedeutschenkönigspfalzen20000720 Nr. 814/948/10101 ZRG 118 (2001)

 

 

Die deutschen Königspfalzen. Repertorium der Pfalzen, Königshöfe und übrigen Aufenthaltsorte der Könige im deutschen Reich des Mittelalters, hg. v. Max-Planck-Institut für Geschichte, Band 1 Hessen, Vierte Lieferung Frankfurt (Schluß) – Fritzlar (Anfang), bearb. v. Orth, Elsbet/Gockel, Michael/Schwind, Fred. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1996. 369-496 S. Band 3 Baden-Württemberg, Dritte Lieferung Kirchen (Schluß) – Langenau, bearb. v. Maurer, Helmut. 1997. Tafeln IX-XII, 241-367 S. Band 4 Niedersachsen, Zweite Lieferung Braunschweig (Schluß) – Brüggen, bearb. v. Ehlers, Caspar/Fenske, Lutz/Elmshäuser, Konrad/Goetting, Hans. 2000. 107-233 S.

Nach dem römischen Hügel Palatium, der später Palatin hieß, nannten bekanntlich die Römer wegen der seit Augustus dort errichteten Residenz der Kaiser auch das Residenzgebäude palatium. Mit der zunehmenden Reisetätigkeit der Kaiser wurden entsprechende Gebäude auch an anderen Orten errichtet. Dementsprechend gab es schon im römischen Reich an vielen Stellen ein palatium (z. B. Ravenna, Mailand, Arles oder Trier). Außerhalb Italiens wurde in der Folge palatium seit dem 6. Jahrhundert für das öffentliche Amtsgebäude schlechthin gebräuchlich. Davon versuchte man seit dem 9. Jahrhundert das palatium regium wieder sprachlich abzuheben.

Dass der Königspfalz im deutschen Reich besondere Bedeutung zukommt, ist seit langem selbverständlich. Herrschten doch die fränkischen und deutschen Könige während des gesamten Mittelalters über ihr Reich im Umherziehen. Die Vielzahl der verstreuten Königspfalzen ist für Deutschland als Ganzes so prägend wie die frühe Entwicklung eines mehr oder weniger festen Vororts in anderen politischen Gebilden.

Von daher wird das Max-Planck-Institut für Geschichte mit seinem seit 1983 erscheinenden Repertorium der Pfalzen, Königshöfe und übrigen Aufenthaltsorte der Könige im deutschen Reich des Mittelalters nur einem Charakteristikum der deutschen Geschichte gerecht. Aufgeteilt nach Bundesländern werden die einschlägigen Orte in alphabetischer Reihenfolge nach einem festen Plan behandelt. Am Ende wird ein vollständiger moderner Überblick über die Gesamtheit der Königspfalzen stehen.

Angesichts der Weite des Untersuchungsgegenstandes kann es dabei nicht verwundern, dass die Ergebnisse in einzelnen Lieferungen vorgelegt werden. Eine rasche Kenntnisnahme durch die Öffentlichkeit ist daher auch nur über Hinweise auf entsprechende Teilstücke möglich. Sie sind bereits erfolgt (zuletzt in ZRG 112 [1995] durch Hans Eberhardt).

Seitdem ist nach teilweise beträchtlichen Unterbrechungen von Hessen die vierte, Frankfurt und Fritzlar betreffende Lieferung erschienen. Der Band Thüringen konnte mit sechs Lieferung vollständig bearbeitet werden (Allstedt, Altenburg, Arnstadt, Dornburg, Erfurt, Gebesee, Gerstungen, Gottern, Haina, Heiligenstadt, Herrenbreitungen, Kirchberg, Mühlhausen, Nordhausen, Ohrdruf, Ritteburg, Rohr, Saalfeld, Tennstedt, Thangelstedt, Tilleda, Walldorf, Wechmar, Wölfis). Die dritte Lieferung des Bands Baden-Württemberg erfasst außer Kirchen und Langenau Komburg, Konstanz und Ladenburg, die zweite Lieferung des vierten Bands außer Braunschweig und Brüggen noch Bremen.

Alle Ausführungen geben den neuesten Stand der Forschung wieder. An dieser Stelle kann auf ihre Einzelheiten nicht eingegangen werden. Es darf aber doch der dringliche Wunsch geäußert werden, dass das wichtige Unternehmen weiter erfolgreich gedeihen und einen glücklichen Ausgang nehmen möge.

Innsbruck                                                                                                       Gerhard Köbler