Lux, Georg/Weichselbraun, Helmuth, Vergessen & verdrängt

– Dark Places im Alpen-Adria-Raum. Styria, Wien 2019. 191 S., Abb. Angezeigt von Gerhard Köbler. ZIER 9 (2019) 00. IT

Die Fähigkeiten des Menschen sind seit seiner Entstehung sehr groß und zugleich auch sehr begrenzt. Niemand kann gleichzeitig allem Aufmerksamkeit zu Teil werden lassen, weil dies die Aufnahmemöglichkeiten des Einzelnen übersteigt. Von daher geht es in dem Wettbewerb aller mit allen um Aufmerksamkeit und damit in dem Zeitalter der möglichst globalen Marktwirtschaft mittelbar auch um Geld, weshalb viele Wettbewerber zwecks Gewinnung von Aufmerksamkeit und Geld neuartige Einfälle und Ideen suchen müssen.

 

Dies versuchen in dem vorliegenden Werk auch die beiden Verfasser, die nach dem Klappentext mit Begeisterung und unter oft abenteuerlichen Bedingungen als Newsdeskchef und Bergwanderführer bzw. als Fotograf neben ihrer Tätigkeit bei der Kleinen Zeitung Kärnten gemeinsam Lost places in dem Alpen-Adria-Raum erforschen. Bereits erschienen sind in diesem interessanten Rahmen Kärntens geheimnisvolle Unterwelt, Gold in Österreich und vergessene Paradiese – Ausflüge, Abenteuer im Alpen-Adria-Raum. Allem Anschein nach waren die bisherigen Unternehmungen in der Öffentlichkeit so erfolgreich, dass die auf Seite 6 in Farbe abgebildeten Verfasser die Suche begeistert und beflügelt fortsetzen konnten.

 

Das vorliegende Werk gliedert geographisch nach Kärnten, Italien sowie Slowenien, Kroatien und Serbien und enthält 18 Abschnitte. Sie betreffen Hieroglyphen zwischen Himmel und Hölle, die Dosis macht das Gift, nachts im Museum, einen tragischen Helden der Arbeit, rätselhafte Blutspuren, einen echten Wow-Berg, einen eiskalten Krieg, eine Saunarunde der Pharaonen, das kleine Atlantis, einen Todeszeitpunkt, eine Visite bei Dr. Frankenstein, halbe Wahrheiten bei vollen Hosen, Manager des Todes, das kopflose Geschlecht, Schweigen im Walde bei Gottschee, den kalten Rauch der Geschichte, die letzte Aufforderung, den schwarzen Tod und Titos Zug Plavi voz. Möge den durch viele farbige Fotografien veranschaulichten ansprechenden Texten über vergessene und verdrängte dunkle Orte in dem Alpen-Adria-Raum bestmögliche Aufmerksamkeit zahlreicher Interessenten beschieden sein.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler